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Ehemaliges Wasserburger Krankenhaus wird zur Flüchtlingsunterkunft – Viele Fragen noch offen

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Von: Sophia Huber, Heike Duczek

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Das ehemalige Krankenhaus Wasserburg soll als Notunterkunft für Asylbewerber und Flüchtlinge genutzt werden.
Das ehemalige Krankenhaus Wasserburg soll als Notunterkunft für Asylbewerber und Flüchtlinge genutzt werden. © Norbert Kotter

200 Flüchtlinge sollen bald in Wasserburg untergebracht werden. Wer wird einziehen? Und wie ist die Stimmung in der Stadt? Wir haben nachgefragt.

Wasserburg - Das ehemalige Krankenhaus Wasserburg soll demnächst Geflüchtete beherbergen. Bei der Caritas laufen die Planungen derzeit auf Hochtouren (wir berichteten), aber auch Stadt und Landkreis bereiten sich vor. Wie ist die Stimmung in der Stadt? Wer wird sich um die Unterbringung kümmern?

Vieles ist noch unklar, das geht deutlich aus der Antwort des Landratsamts Rosenheim hervor. In der ersten Hälfte des nächsten Jahres soll das ehemalige Krankenhaus in eine Flüchtlingsunterkunft umgewandelt werden. Wer diese betreiben wird, der Landkreis oder die Regierung von Oberbayern, ist allerdings noch unklar. „Einen ersten Termin mit der Regierung von Oberbayern wird es Mitte Januar geben“, erklärt Michael Fischer, Pressesprecher des Landratsamts.

Noch nicht planbar, wer einzieht

Ebenfalls noch unklar sei, welche Personen - ob Familien oder Einzelpersonen - in das frühere Krankenhausgebäude einziehen werden. Auch welche Nationalitäten die Menschen haben, die dort untergebracht werden, steht noch nicht fest, so Fischer. „Das ist derzeit nicht planbar“, sagt er. „Es wird uns, wenn alles gut geht, einen Tag vor Ankunft der Flüchtlinge mitgeteilt, wer zu uns kommen wird.“ Derzeit sind laut Fischer im Landkreis Rosenheim 4.300 Geflüchtete untergebracht, 321 beherbergt allein die Stadt Wasserburg. Im nächsten Jahr sollen etwa 200 hinzukommen sollen.

Mit 54 Prozent stellen ukrainische Geflüchtete den größten Anteil im Landkreis, 14,2 Prozent kommen aus Afghanistan und 12,3 Prozent aus Nigeria. Laut Fischer leben die meisten ukrainischen Geflüchteten in Privatunterkünften, Asylsuchende seien vor allem in dezentralen Unterkünften untergebracht, denn während des Asylverfahrens sei nur unter bestimmten Voraussetzungen eine private Wohnsitznahme möglich.

„Keine Ressentiments“ der Bürger

Bürgermeister Michael Kölbl berichtet auf Anfrage, dass ihm bisher keinerlei Reaktionen bekannt seien, die auf Besorgnis in der Bevölkerung angesichts der bis zu 200 erwarteten Geflüchteten im ehemaligen Romed-Haus hinweisen würden. „Mir sind keine Ressentiments bekannt“, sagt Kölbl. Er ist überzeugt: „In Wasserburg ist ein Grundvertrauen in die Professionalität der Unterbringung und Betreuung vorhanden, das im Laufe der vergangenen Jahre aufgebaut worden ist.“

Bürgermeister Michael Kölbl
Bürgermeister Michael Kölbl © Duczek

Aufgrund der großen Erfahrung der Ehrenamtlichen sowie der Fachkräfte aus den Wohlfahrtsverbänden sei die Flüchtlingsarbeit in Wasserburg hervorragend aufgestellt. „Fest steht außerdem: Dieses Gebäude ist einfach sehr geeignet. Es liegt auf der Hand, es übergangsweise als Unterkunft zu nutzen“, findet Kölbl. Es sei eine einmalige Chance, eine bereits vorhandene Infrastruktur mit Sanitäranlagen und Gemeinschaftsräumlichkeiten nutzen zu können. Notwendig seien jedoch noch kleinere Umbauten. Die Stadt gehe außerdem nun davon aus, dass es nicht zu einer weiteren Umnutzung von Turnhallen des Landkreises in Wasserburg kommen werde.

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