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„Ich krieg‘ die Krise“: Sperrung der Rampe löst Verkehrschaos in Wasserburg aus

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Von: Sophia Huber

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Die Rampe in Wasserburg ist gesperrt. Sie ist eine der wichtigsten Zufahrtswege für die Stadt. Das Verkehrschaos war vorprogrammiert.
Die Rampe in Wasserburg ist gesperrt. Sie ist eine der wichtigsten Zufahrtswege für die Stadt. Das Verkehrschaos war vorprogrammiert. © Huber

Hupen, Drängelei und lange Warteizeiten: Die Altstadt Wasserburg versinkt im Verkehrschaos. Wegen der Sperrung der Rampe liegen in Wasserburg die Nerven blank. Warum es bislang trotzdem besser läuft, als erwartet.

Wasserburg - Seit 22. Mai ist die Rampe, eine der wichtigsten Zufahrtswege in die Wasserburger Altstadt, gesperrt. Die Überfuhrkonstruktion muss ausgetauscht werden, drei Wochen soll es dauern. Das Verkehrschaos war vorprogrammiert, denn bereits im Dezember vergangenen Jahres war es bei der zweitägigen Sperrung zu Hupkonzerten und Drängeleien am Brucktor gekommen.

Die ersten Tage nach der Sperrung zeigen nun: Ganz so dramatisch wie im Dezember ist die Situation nicht. Trotzdem liegen die Nerven blank.

Weniger Kunden in den Geschäften

Denn während im Dezember die Redaktion – deren Büroräume direkt gegenüber vom Brucktor liegen – noch mit Hupkonzerten unterhalten wurde, war es die ersten Tagen der Sperrung recht ruhig. Nur ab und an, so die Beobachtung der Redaktion, versuchte jemand die Schleife zu umgehen und von der Schmidzeile aus gerade weiter in Richtung Marienplatz zu fahren. Dass es dieses mal besser klappt, ist auch die Meinung von Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann. „Ich glaube, wir haben gut informiert und die Leute konnten sich darauf einstellen“, erklärt Herrmann. Vielleicht hätten die Autofahrer auch aus dem vergangenen Jahr gelernt und gemerkt, dass der Verkehr besser fließt, wenn alle sich an die Regeln halten. Ihrer Beobachtung nach sei es in den ersten beiden Tagen nicht zu viel mehr Stau, als an einem „normalen“ Tag gekommen. Trotzdem, das gibt auch Herrmann zu, ist es eine Belastung für die Stadt.

Das bestätigt Elisa Haller vom Spielwarengeschäft Fuchs. Das kleine Geschäft in der Ledererzeile spüre die Sperre deutlich. So seien am Montag weniger Kunden gekommen. „Eine meinte auch, dass es sehr schwierig war, herzukommen.“ Generell finde sie, dass weniger in der Stadt los sei.

Zweimal über die Innbrücke:  Autofahrer, die von der Schmidzeile aus in die Altstadt wollen, fahren derzeit eine große Schleife.
Zweimal über die Innbrücke: Autofahrer, die von der Schmidzeile aus in die Altstadt wollen, fahren derzeit eine große Schleife. © Maier

Das sieht Sibylle Schuhmacher, Inhaberin des Innkaufhauses, ähnlich. Kaum jemand wage den Weg in die Ledererzeile. „Die Parkplätze hier sind alle leer.“ Dafür, so die Beobachtung der Redaktion, ist das Parkhaus in der Kellerstraße überfüllt. „Ich krieg‘ die Krise“, sagt Schuhmacher. Bereits im Dezember hatte ihr die Sperre der Rampe das Weihnachtsgeschäft gestört. „Ich verstehe, dass es passieren muss, aber es ist schwierig für uns.“ Bereits am ersten Tag hätte sie bemerkt, dass weniger Leute ins Geschäft gekommen seien. Für das Innkaufhaus ein großes Problem: „Vor den Ferien kaufen die Leute noch für den Urlaub ein, das ist für uns eine sehr wichtige Woche.“ Dieses Jahr würde der Umsatz wohl geringer ausfallen. „Da merkt man, wie wichtig eine gute Verkehrsführung ist“, meint sie.

Gleichzeitig Baustelle an der Salzburger Straße

Ihrer Meinung nach erschwerend hinzu komme noch die Baustelle an der Salzburger Straße. Auch bei dieser wichtigen Verbindung zwischen Stadt und B 304 müssen die Autofahrer derzeit Geduld aufbringen. Denn direkt vor dem Edeka Singer ist derzeit halbseitig gesperrt. Für Schuhmacher ein Unding. „Ich verstehe ja, dass die Rampe gemacht werden muss, aber hätte man da nicht warten können, bis die Baustelle am Singer beendet ist?“

Stadtbaumeisterin Herrmann sieht dies aber anders. „Die Verkehrsführung dort oben funktioniert sehr gut“, erklärt sie. Die Ampel sei auf das Aufkommen abgestimmt und das klappe sehr gut. Auswirkungen auf die Altstadt habe die Baustelle kaum. „Ich sehe sie sogar positiv, die Autofahrer von der Rosenheimer Straßen können sich im Moment besser einfädeln, weil immer wieder Lücken im Verkehr entstehen.“

Neu bei der diesmaligen Sperrung ist zudem: dieses mal gilt sie auch in der Nacht und nicht nur für Autofahrer sondern auch für Radfahrer und Fußgänger. Für den Radfernverkehr – über die Rampe führen unter anderem der Innradweg und der Mozartradweg – wurde deshalb eine eigene Beschilderung aufgestellt, die die Radler am Parkplatz unter der Rampe vorbei durch die Siedlung und dann auf den Köbingerberg schickt. Dennoch konnten einige etwas verloren wirkende Radler vor der Absperrung der Rampe entdeckt werden.

Bis 9. Juni müssen die Wasserburger noch durchhalten, dann soll die Baustelle an der Rampe fertig sein. Die Baustelle am Singer wird laut Stadtbaumeisterin Herrmann noch bis Ende Juli dauern.

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