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Vorzüge der afrikanischen Küche: „In Bayern sind es die Knödel, in Afrika Fufu“

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Von: Marina Birkhof

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Neuer afrikanisch-internationaler Laden „Amango“ von Joyce Obeng-Hey am Weberzipfel in der Wasserburger Altstadt.
Fufu ist aus der afrikanischen Küche nicht wegzudenken, weiß Wasserburgerin Joyce Obeng-Hey. In ihrem Laden „Amango“ berät sie die Kunden mit Leidenschaft. © mb

Sie kam dazu wie die Jungfrau zum Kind: Seit einigen Tagen betreibt Joyce Obeng-Hey den afrikanisch-internationalen Laden „Amango“ am Weberzipfel. wasserburg24.de hat die Betreiberin erzählt, wie es dazu kam und was die afrikanische Küche ausmacht.

Wasserburg am Inn - „In Afrika wird vielfältig und abwechslungsreich gekocht“, sagt Joyce und ihr Blick wandert entlang der frisch gefüllten Regale zu den Tiefkühltruhen.

Fufu und Yamswurzel, Ginger Beer und Palmwein

Ein typisches Gericht sei Fufu, ein Brei aus Maniok oder Yams und Kochbananen, der zu kleinen Bällchen geformt wird. „In Bayern sind es die Knödel, in Afrika Fufu“, sagt sie mit einem breiten Grinsen. „Ohne Fufu hat ein Afrikaner noch nicht gegessen.“ Und die klassische Kochbanane dürfe sowieso nicht fehlen.

Wer experimentierfreudig ist, wird an der Yamswurzel aus Ghana seine Freude haben: Sie lässt sich ähnlich wie Kartoffeln zubereiten, frittieren oder braten und wird traditionell gekocht mit Soße gegessen, wie mit der grünfarbigen „Leaves Pondu“ aus den Blättern der Maniokpflanze.

Neuer afrikanisch-internationaler Laden „Amango“ von Joyce Obeng-Hey am Weberzipfel in der Wasserburger Altstadt.
Seit 22. Oktober hat der Laden „Amango“ am Weberzipfel in der Wasserburger Altstadt geöffnet. © mb

Palm Oil gilt als Grundlage für die Palmfruchtsuppe, die in Westafrika beliebt ist. Und wenn es ein alkoholisches Getränk sein soll, empfiehlt Joyce „Ginger Beer“ mit Ingwergeschmack oder Palmwein, der nur wenige Umdrehungen besitzt. „Vor der Gärung können den Saft auch Kinder trinken“, versichert Joyce.

Regional und international vereint

Neben afrikanischen Spezialitäten gibt es auch allerlei Türkisches, Asiatisches oder Orientalisches sowie diverse Kosmetik-Artikel wie Cremes zu entdecken - umfassende Beratung seitens der 47-Jährigen inklusive.

Eier und Gemüse kommen aus der Region wie Traunstein, Gewürze und Meeresfrüchte aus fernen Ländern wie Ghana. Damit hält Joyce das Konzept des „international food and more“, das ihre Freundin Johanna vor eineinhalb Jahren mit dem Laden „Konaté“ in der Schustergasse ins Leben gerufen hat, aufrecht.

Neuer afrikanisch-internationaler Laden „Amango“ von Joyce Obeng-Hey am Weberzipfel in der Wasserburger Altstadt.
Auf 80 Quadratmetern erstreckt sich der Laden „Amango“ am Weberzipfel. © mb

Aus „Konaté“ wird „Amango“ in der Wasserburger Altstadt

Weil Sekou und Johanna Konaté sich dazu entschieden haben, auszuwandern, musste der Laden schließen. Mit Joyce hat sich nun eine Nachfolge für einen afrikanischen Laden in der Innstadt gefunden - wenn auch mit 80 Quadratmetern etwas kleiner und ein paar Meter weiter am Weberzipfel 18.

Damit kam Joyce praktisch über Nacht zum eigenen Laden. Die Kontakte zum Großmarkt, die Tiefkühltruhen sowie das Sortiment übernahm sie von den Vorgängern. Es fehlte nur mehr ein Name.

„Johanna und Sekou betitelten ihren Laden nach ihrem Nachnamen und hatten als Logo eine Ananas. Da dachte ich ganz spontan, wieso soll ich keine Mango nehmen?“, erklärt Joyce mit strahlenden Augen. Und so war der Name nach der afrikanischen „Amango“ geboren.

Neuer afrikanisch-internationaler Laden „Amango“ von Joyce Obeng-Hey am Weberzipfel in der Wasserburger Altstadt.
Joyce Obeng-Hey an der Theke ihres neuen afrikanisch-internationalen Ladens „Amango“ am Weberzipfel in der Wasserburger Altstadt. © mb

Sechs Tage die Woche ist geöffnet, immer von 9.30 bis 18 Uhr. Da Joyce vormittags im Inn-Salzach-Klinikum arbeitet, ist sie persönlich nur am Nachmittag im Laden: „Ich liebe den Kontakt zu Menschen und den Austausch“, erzählt die gelernte Einzelhandelskauffrau mit strahlenden Augen. Im Krankenhaus zu arbeiten gefalle es ihr natürlich, doch die Aussicht auf einen eigenen Lebensmittel-Laden habe sie gereizt.

„Das ist was ganz anderes. Sicher ist das mit Stress und viel Arbeit verbunden, gerade am Anfang, bis alles rund läuft. Doch ich mache es gerne und es macht mir sehr viel Freude, die Kunden zu beraten und ins Gespräch zu kommen“, sagt sie abschließend mit einem Lächeln.

mb

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