Wiedereröffnung des „Roten Turms“ in Wasserburg
Wegen Corona-Lage zu: „Nichts ist frustrierender als ein leeres Lokal“
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Lockdown, von 3G auf 2G, Sperrstunde um 22 Uhr - Miriam Sommer wollte den undurchsichtigen Dschungel an Vorgaben und Regeln nicht mehr länger mitmachen - und entschied sich Ende 2021 fürs Erste komplett zuzusperren. Am 24. Februar feiert der „Rote Turm“ nun sein Comeback.
Wasserburg - Die Wiedereröffnung im Februar schwebte der Betreiberin schon länger vor. Nach rund vier Monaten sperrt sie nun am Donnerstag, 24. Februar, wieder auf.
„Ein Lokal lässt sich nicht von 0 auf 100 hochfahren“
Die Öffnungszeiten bleiben wie gehabt von Dienstag bis Sonntag ab 17 Uhr. Zur Wiedereröffnung gibt es für die Gäste am ersten Tag an der Theke eine Weinverkostung.
Seit einigen Tagen ist die 36-Jährige schon am Vorbereiten und Herrichten im „Roten Turm“: „Ein Lokal lässt sich nicht von heute auf morgen wieder von 0 auf 100 hochfahren. Wir brauchen Vorlaufzeit, müssen Lebensmitteln und Getränke bestellen. Gott sei Dank sind alle meine Mitarbeiter noch im Boot.“
„Wollte erst wieder weitermachen, wenn es sich lohnt“
Seit Ende 2018 ist sie Pächterin des Lokals in der Hofstatt. Gerade einmal ein Jahr betrieb sie den „Roten Turm“, ehe die Pandemie für Einschränkungen sorgte. Seitdem musste Sommer einige Verlustgeschäfte verbuchen. „Es war und ist immer noch eine schwere Zeit“, konstatiert sie im Gespräch mit wasserburg24.de.
Nach dem letzten erneuten Lockdown von Mitte November bis Mitte Dezember entschied sie sich, erstmal nicht mehr aufmachen zu wollen - wegen der unsicheren Corona-Lage.
„Ich wollte erst wieder weitermachen, wenn es sich lohnt und für mich die Gegebenheiten passen. Ich möchte, dass die Leute gern zu mir kommen, sich hier in ihrem zweiten Wohnzimmer treffen und gemütlich beisammen sitzen. Nichts ist frustrierender als ein leeres Lokal“, unterstreicht Sommer.
Perspektive für Gastrobranche
Inzwischen ist die Sperrstunde passé, es gilt 2G. „Ich habe keinen Sinn darin gesehen, zur Sperrstunde um 22 Uhr aufzusperren“, ergänzt die Wirtin. Der „Rote Turm“ sei „mehr eine Party-Location“, die Leute kämen häufig erst zu späterer Stunde, gerade auch nach Stadtfesten und Flohmärkten oder wenn sie sich vom Christkindlmarkt aufwärmen wollen.
„Wir feiern geschlossene Gesellschaften und Geburtstage. Früher gab es regelmäßig Konzerte zur Unterstützung der lokalen Musikszene. Wir hatten feste Events. Dass das alles verboten ist, reißt uns eine Riesenlücke ins Geschäft“, bekräftigt sie die Situation der Gastrobranche, die in Sommers Augen dringend eine „Perspektive“ brauche.
„Wir dürfen nicht alles outsourcen“
Nun hofft sie, dass es wieder aufwärts geht - und dass es die Leute wieder mehr in die Altstadt zieht. Aktuell sei es laut Sommer nämlich „sehr ruhig“ in der Innstadt.
„Ich wünsche mir, dass es bald wieder Veranstaltungen in der Stadt gibt. Wir dürfen nicht alles outsourcen - andernfalls laufen wir Gefahr, dass in Wasserburg die Bürgersteige ab 18 Uhr komplett hochgeklappt werden“, mahnt die Wirtin abschließend.
mb