Autoscooter, Riesenrad & Co. - So trotzen die Schausteller dem Regenwetter

Riesige Pfützen säumen das Gelände an der Alkorstraße. Der Regen der vergangenen Tage hinterlässt Spuren zwischen Bierzelt, Fahrgeschäften und Wiesn Alm. Der Tenor auf dem Festplatz wenige Tage vor der Eröffnung des Wasserburger Frühlingsfests? „Mei, es kann nur besser werden.“
Wasserburg am Inn - Nicht mehr lange bis zum Anstich der fünften Jahreszeit in Wasserburg. Ein Rundgang am Montagvormittag auf dem Frühlingsfest-Gelände offenbart: Das meiste steht, es wird nur mehr an Kleinigkeiten gewerkelt.

„Heimspiel“ für den Autoscooter
Timo Kollmann ist guter Dinge - trotz Platzregens an diesem Vormittag: „Freilich kommen allgemein mehr Besucher, wenn das Wetter mitspielt, aber es hilft ja nichts. Wir sind optimistisch, dass sich das noch einpendelt bis zur Eröffnung.“
Der Autoscooter der Schaustellerfamilie ist ohnehin überdacht. Am Dienstag bekommt er noch die Bauabnahme und dann kann es los gehen. Autoscooter ist seit Jahrzehnten bei Jung und Alt beliebt.
Direkt vom Frühlingsfest München hat es den Schausteller in der sechsten Generation nach Wasserburg verschlagen. Ein „Heimspiel“, wie er sagt, denn seine Familie hat ihren Stammplatz auf dem Frühlingsfest in der Innstadt schon mehr als 25 Jahre.

Neues Riesenrad in Wasserburg
Ebenfalls beliebt bei Jung und Alt ist das Riesenrad als Klassiker auf einem Volksfest. Christian Zettl ist eher mit dem Torwand-Schießen und seinem Flammbrot-Stadl auf dem Rosenheimer Herbstfest bekannt.
Heuer wagt er etwas Neues, wie er voller Vorfreude erzählt: Für eine Million Euro investierte der Schausteller in ein 25 Meter hohes Riesenrad. „Jeder fährt gerne Riesenrad und das hier ist ideal für kleinere Veranstaltungen wie das Wasserburger Frühlingsfest“, ist der Münchner überzeugt.
Das „Pop Art Wheel“ soll die Besucher mit bunten Farben und knalligem Design überzeugen. Und falls es doch einmal einen Schauer geben sollte, so sind die Gondeln überdacht. Außerdem sei unbeständiges Wetter auf dem Frühlingsfest für die Wasserburger nichts Neues: „Es bringt ja auch nichts zu jammern, das Wetter ist wie es ist.“

„Musikexpress - Disco Bahn“ 48 Tonnen schwer
Der selben Meinung ist Felix Schürmann. „Warten wir‘s ab, am Ende des Festes können wir Bilanz ziehen.“ An der Wetterlage könne er ohnehin nichts ändern, darum rege er sich auch nicht darüber auf. Schausteller sein, das sei für ihn in erster Linie eine „Lebenseinstellung“, ein ganz anderes Milieu als in sesshaften Berufen.
Für den Wiesbadener ist es das erste Mal auf dem Frühlingsfest in Wasserburg. Rund zehn Stunden Schwertransport von 24 Meter Länge und 48 Tonnen Gewicht hat er hinter sich. „Solch weiten Ausflüge können wir in der heutigen Zeit von hohen Mobilitätskosten und teuren Sondergenehmigung nur sporadisch machen“, gibt Schürmann zu.

Der Schausteller in der siebten Generation hat vom Vorgänger das Fahrgeschäft „Musikexpress - Disco Bahn“ übernommen und damit den Vertrag für den Standort auf dem Frühlingsfest. Nun freut er sich auf den Anstich am Mittwochabend, 17. Mai - so, wie alle anderen auch.
Buntes Programm auf Festplatz und After-Wiesn-Party
Rund 70 Gruppen, sechs Musikkapellen, Pferdegespanne, Oldtimer und insgesamt 1.276 Teilnehmer - so viele wie noch nie - eröffnen am Mittwoch um 18.30 Uhr mit ihrem Marsch durch die Altstadt und das Burgerfeld das Wasserburger Frühlingsfest 2023. Gegen 19.30 Uhr wird im Festzelt und der Wiesn Alm angezapft. 13 Festtage mit buntem Programm wartet auf die Besucher.
Die Disco Universum („Uni“) lädt am Mittwoch, 17., Freitag, 19., Samstag, 20., Freitag, 26., Samstag, 27. und Sonntag, 28 Mai jeweils ab 22 Uhr und ab 18 Jahren (mit Aufsichtszettel ab 16 Jahren) zur After-Wiesn-Party. Der Eintritt kostet fünf Euro.
mb