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Welche Bauprojekte heuer in Rosenheim geplant sind - und wie viel Wohnraum so entstehen soll

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Von: Thomas Stöppler

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V.l. Oberbürgermeister Andreas März, Christian und Manfred Reichholf von RMI, 2. Bürgermeister Daniel Artmann und GRWS- Geschäftsführer Stefan Ludwig.
Auf der BayWa Wiese baut die GRWS über 100 neue Wohnungen. © Schlecker

Trotz der angespannten Situationen im Baugewerbe entstehen in Rosenheim auch heuer wieder eine Vielzahl neuer Wohnungen. Ein Überblick über die größeren Projekte in Rosenheim.

Rosenheim - 2021 war im Freistaat ein Rekordjahr für den Wohnungsbau. 30.893 Wohnungen wurden fertig gestellt und auch 2020 waren es - wenn auch sehr knapp - mehr als 30.000. Doch die Baubranche kriselt seither - nicht weil es keinen Bedarf gäbe, sondern weil es an an Fachkräften und Material mangelt und somit die Preise durch die Decke gehen. Die Inflation, die gestiegenen Energiepreise und der Krieg in der Ukraine sorgen für Zurückhaltung bei den Bauherrn. Und dennoch wird in Rosenheim gebaut, wenn auch weniger als in den vergangenen Jahren.

Gleich zwei Großprojekte hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft (GRWS) in petto. Die Wohnungen in der Lena-Christ-Straße befinden sich auf der Zielgeraden. Bereits vergangenes Jahr wurden 106 Wohnungen dort fertiggestellt. Wenn alles klappt, wird die andere Hälfte noch in der ersten Jahreshälfte fertig. Die Planungen stammen aus der Feder des Münchner Architekturbüros „SPP Sturm“ das sich bereits für das Bürgerhaus Happing verantwortlich zeichnet. Zwei der vier Häuser werden mit staatlicher Unterstützung finanziert, die anderen beiden sind frei auf dem Markt.

Trotz Fliegerbombe im Zeitplan

Das zweite Großprojekt ist noch nicht soweit. Auf der ehemaligen Baywa-Wiese baut die GRWS mit dem Rosenheimer Architekturbüro Hamberg Kreupl 106 Wohnungen. Von diesen sind 62 öffentlich gefördert. Trotz eines Bombenfunds im Sommer liegt man auch hier im Zeitplan, aber dauern wird es noch ein wenig. 2024 soll der erste Teil bezugsfertig sein, der zweite erst 2025. Für die GRWS ist das Areal ein Vorzeigeprojekt. „Wir bauen hier für die Zukunft“, hatte GRWS Geschäftsführer Stefan Ludwig beim Spatenstich erklärt und auch Oberbürgermeister Andreas März zeigte sich sichtlich begeistert: „Wir bauen hier das erste urbane Quartier im Süden Rosenheims.“

Die großen Wohnungsbauprojekte in Rosenheim
Die großen Wohnungsbauprojekte in Rosenheim. © Klinger

Doch auch private Bauherrn sind in Rosenheim aktiv. Seit mehr als zwei Jahren arbeiten das Architekturbüro „Leupold Brown Goldbach“, die Flötzinger Brauerei sowie „Werndl und Partner“ an dem Areal in der Aventinstraße zwischen Finanz- und Landesamt. 72 Wohnungen sollen da entstehen sowie Gewerbeflächen und eine Großtagespflege. Das Projekt, dessen Bau 2025 beginnen soll, stößt nicht nur auf Gegenliebe. Denn klein wird das Haus nicht: Über 34 Meter soll der Turm hoch sein. Inzwischen wurden aber die Pläne angepasst und der Turm gegenüber der Wittelsbacher Straße zurückgesetzt, um der benachbarten Christkönig Kirche Rechnung zu tragen.

Geplant sei ein Anteil an gefördertem Wohnraum nach dem Bayerischen Wohnungsbauprogramm mit einkommensorientierter Förderung (EOF). Zudem sieht das Wohnraumkonzept des geplanten Vorhabens vor, dass der Anteil für städtisches Familienwohnen um die 40 Prozent betragen soll.

Studenten und Senioren

In den Lokhöfen sollen nach Willen des Bauherrn der Bayern Care verschiedene Bevölkerungsgruppen zusammenleben. Zum einen entstehen 142 Studentenwohnungen und zum anderen 44 Seniorenwohnungen. Letztere sind nicht nur barrierefrei, sondern beinhalten auch ein Serviceangebot: „ Die Bewohner der Seniorenwohnungen haben die Möglichkeit bei Bedarf verschiedene pflegerische und hauswirtschaftliche Dienstleistungen zu buchen, die die Charleston Group als Betreiber der benachbarten Pflegeapartments bereitstellt“, heißt es in der Projektbeschreibung. Ein 24-Stunden Notruf gehöre ebenfalls dazu. „Die Lokhöfe gehören sicherlich zu den größten und bedeutendsten derzeitigen Entwicklungen in Rosenheim“, sagt Günther Marzog, Geschäftsführer der Bayern Care. Zu dem Gesamtprojekt gehört auch ein Hotel mit 250 Betten sowie Gewerbe- und Büroflächen mit über 10 000 Quadratmetern.

Etwas kleiner, aber mit sehr exklusiver Lage will das Projekt „Roxy“ in der Samerstraße an den Start gehen. 41 Wohnungen entstehen hier in ganz unterschiedlichen Größen: von 50 bis zu 250 Quadratmetern ist alles dabei. Roseus-Projekt baut zusammen mit Schleburg Generalplanung und der Herto Gruppe die Eigentumswohnungen, die mit viel Glas und hochwertigen Materialien ein „städtebauliches Highlight“ werden sollen.

Noch etwas weiter weg ist ein größeres Mehrfamilienhaus in der Bayerstraße. 28 Wohnungen zwischen 46 und 126 Quadratmetern will die Bayern Wohnen hier errichten. Der Bau soll erst im kommenden Jahr anfangen.

Herdergärten und Kastenauer Hof

Weiter ist man da schon bei den Herdergärten von Werndl und Partner. Nahe der Technischen Hochschule sollen 95 Wohnungen entstehen. Dabei soll ein möglichst breites Spektrum von verschiedenen Mietern und Käufern angesprochen werden. Vom teuren Penthouse zu kleinen, günstigen Wohnungen soll alles dabei sein. Der Spatenstich war im März vergangenen Jahres, fertig will man Anfang 2025 sein. Den Garten soll das Projekt nicht nur im Namen tragen. Zwischen den drei Wohngebäuden sollen Obstbäume und Wiesen eingebettet werden.

Noch komplett unklar ist, wann und wie es beim Kastenauer Hof weitergeht. Florian Eisner, Geschäftsführer von Werndl und Partner, erklärte gegenüber dem OVB, dass frühstens im April oder Mai mit einem ersten Vorbebauungsplan zu rechnen sei. Im Augenblick sind im Kastenauer Hof Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht. Aber auch hier soll in Zukunft neuer Wohnraum entstehen, wie viel ist eben bisher noch offen.

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