1. wasserburg24-de
  2. Welt
  3. Welt-News

Lucile in Kufstein das erste Opfer eines Serien-Frauenmörders?

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Marcel Görmann

Kommentare

Die Joggerin Carolin G. (rechts) wurde im baden-württembergischen Endlingen ermordet. Der Fall hängt offenbar zusammen mit der Tötung der Studentin Lucile (links) in Kufstein. In der Mitte ein Phantombild des mutmaßlichen Täters von Kufstein.
Die Joggerin Carolin G. (rechts) wurde im baden-württembergischen Endingen ermordet. Der Fall hängt offenbar zusammen mit der Tötung der Studentin Lucile (links) in Kufstein. In der Mitte ein Phantombild des mutmaßlichen Täters von Kufstein. © Polizei/red

Endingen/Kufstein - War es derselbe Mörder? Nach neuesten Erkenntnissen geht die Polizei davon aus, dass es sich bei dem Mord an der Studentin in Endingen und dem Gewaltverbrechen an der französischen Austauschstudentin in Kufstein um denselben Täter handelt.

UPDATE 12.35 Uhr: Auch sexuelle Komponente im Fall Lucile

Auf Anfrage von rosenheim24.de nahm der Leiter des LKA Tirol, Walter Pupp, zum sexuellen Missbrauch der französischen Austauschstudentin Lucile Stellung. Bislang war diese Komponente seitens der Polizei der Öffentlichkeit nicht so klar mitgeteilt worden. Auf Grund der fehlenden Handtasche des Opfers gingen die Vermutungen eher in Richtung Raubüberfall. 

Man habe im Mordfall Lucile immer drei Hauptmotivstränge verfolgt, so Pupp: Eine mögliche Beziehungstat, einen Raubüberfall oder ein Sexualdelikt. "Das Motiv Sexualdelikt war in diesem Fall jedoch sehr schwach ausgeprägt. Möglicherweise wurde der Täter vor der Ausübung gestört", so Pupp gegenüber unserer Redaktion.

Es stand somit bislang bei den Ermittlungen nicht im Vordergrund. In der Gesamtschau mit dem Fall aus Endingen ergebe sich nun jedoch ein anderes Bild. Die ermordete Joggerin in Baden-Württemberg war vergewaltigt worden. 

In beiden Fällen habe eine männliche DNA-Spur sichergestellt werden können, die übereinstimmt. 

Zwar wird auch beim Tötungsdelikt in Endingen ebenfalls von einer Eisenstange als mögliche Tatwaffe ausgegangen, diese kann jedoch nicht identisch mit der aus dem Fall in Kufstein sein. Die Waffe von der Tat aus dem Jahr 2014 wurde damals von Polizeitauchern im Inn gefunden. 

null
© LKA Tirol

Die Tiroler Polizei fahndet nach einem mittelalten verdächtigen Mann zwischen 35 und 40 Jahren, der ungefähr 1,70 bis 1,80 Meter groß ist und zum Tatzeitpunkt laut Zeugen einen Oberlippenbart trug.

Erstmeldung 11:12 Uhr: Polizei stellt Verbindung her

In Baden-Württemberg führt die polizeiliche Sonderkommission „Erle“ Ermittlungen zum Tötungsdelikt an einer 27-jährigen Joggerin aus Endingen. Nun kamen sie auf eine neue, schockierende Spur!

Nach aktuellem Stand gehen die Ermittler jetzt davon aus, dass das Tötungsdelikt an der 27-jährigen Joggerin Carolin G. aus Endingen am 6. November 2016 in Zusammenhang mit dem Fall der 20-jährigen Studentin Lucile K. in der Nacht zum Sonntag, den 12. Januar 2014 in Kufstein steht. 

Die französische Austausch-Studentin aus Lyon war gegen Mitternacht an der Inn-Ufer-Promenade in Kufstein zu Fuß zu zwei Freundinnen unterwegs, als sie von einem Unbekannten angegriffen, sexuell missbraucht und mit einer Eisenstange erschlagen wurde

Das Landeskriminalamt Tirol verglich seither zahlreiche ähnlich gelagerte Delikte in Österreich und im benachbartem Ausland mit dem Tötungsdelikt in Kufstein und stellte dahingehend Überprüfungen und Überlegungen an, ob es Hinweise auf eine Tatbegehung durch den gleichen Täter geben könnte. 

Aus diesem Grunde nahm das Landeskriminalamt vor einiger Zeit auch Kontakt mit der „Soko Erle“ auf. Kriminaltechnische Abgleiche von täterbezogenen Spuren aus beiden bisher ungeklärten Fällen in Endingen und Kufstein ergaben nun eine derartige Übereinstimmung, wodurch die deutschen als auch die österreichischen Ermittlungsbehörden davon ausgehen, dass beide Taten mit hoher Wahrscheinlichkeit vom selben Täter begangen wurden. 

Durch diese neuen Erkenntnisse bieten sich für die Ermittler aus beiden Ländern Ermittlungsansätze, die vor allem darauf abzielen, welchen Bezug der unbekannte Täter zu den beiden Tatorten Endingen und Kufstein haben könnte. Bei der Tat in Österreich vor drei Jahren benutzte der Täter als Tatwaffe eine Eisenstange, die bei hydraulischen Hebesystemen zum Einsatz kommt, zum Beispiel bei hydraulischen Hubwagen oder zum Abkippen von Lkw-Führerkabinen. Auch das 27-jährige Opfer in Endingen wurde mit einem Gegenstand - vermutlich einer Eisenstange - erschlagen

Hinweise an die Polizei

Alle weiteren Maßnahmen erfolgen nun in enger Zusammenarbeit zwischen den deutschen und den österreichischen Behörden. Hinweise zu beiden Gewalttaten sind jederzeit an die Soko „Erle“ unter der Telefonnummer 0049 (0) 7641 / 582-114 oder das Landeskriminalamt für Tirol unter der Telefonnummer 0043 (0) 59133/ 70-3333 erbeten.

mg/Quelle: Pressemeldung Landespolizeidirektion Tirol

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion