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Schwarze Serie: Fahrerfluchten, Schwerverletzte – und sogar eine Reanimation

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Von: Martin Weidner

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Ski Rodel Unfall Tirol
Am Mittwoch (25. Januar) ereigneten sich erneut zahlreiche schwere Ski- und Rodelunfälle in Tirol. © dpa (Montage)

Am Mittwoch (25. Januar) ging es auf den Skipisten und Rodelbahnen in Tirol mal wieder „rund“ – allerdings im negativen Sinne: Bei einer Vielzahl von Unfällen wurden mehrere Menschen schwer verletzt. Ein Skifahrer musste sogar für längere Zeit reanimiert werden.

Innsbruck/Sölden/Kufstein – Los ging die unheimliche Serie bereits am Vormittag gegen 11.05 Uhr: Im Skigebiet Hochfügen im Zillertal kollidierte ein 52-jähriger deutscher Skifahrer mit einem bislang unbekannten Skifahrer. Der Deutsche blieb nach Polizeiangaben schwer verletzt auf der Piste liegen, der andere Skifahrer flüchtete vom Unfallort. Ein Zeuge setzte einen Notruf ab. Nach einer Erstversorgung am Unfallort wurde der 52-Jährige mit schweren Verletzungen von einem Notarzthubschrauber in eine Klinik nach Innsbruck geflogen. Die Polizei sucht nun den bis dato unbekannten Skifahrer, der laut Zeugenaussagen offenbar Mitglied einer größeren Skigruppe gewesen sein soll.

Nur rund eine halbe Stunde später „krachte“ es im Skigebiet Sölden auf der Piste Nr. 15. Dort kam es zu einer Kollision zwischen zwei Skifahrern, einem 31-jährigen Slowaken und einem 42-jährigen Ukrainer. Beide Skifahrer stürzten nach dem Zusammenstoß, wobei sich der Ukrainer schwer an der linken Hand verletzte. Auch er wurde von der Pistenrettung erstversorgt und dann mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Der Slowake blieb unverletzt.

Zu einem weiteren Fall von „Fahrerflucht“ kam es gegen 12 Uhr im Skigebiet Hochgurgl im Ötztal. Nach Angaben der Landespolizeidirektion Tirol stießen ein 76-jähriger Deutscher und eine bislang ebenfalls unbekannte Skifahrerin auf der Piste Nr. 33 zusammen. Nach dem Sturz kümmerte sich die Skifahrerin um den Deutschen, der zu diesem Zeitpunkt angab, nicht verletzt worden zu sein. Später klagte der Senior jedoch über starke Schmerzen im Rippenbereich, begab sich in seine Unterkunft und setzte von dort einen Notruf ab. Der Mann kam – ebenfalls mit einem Hubschrauber – mit Verletzungen unbestimmten Grades in das Bezirkskrankenhaus nach Zams.

Zwei schwere Rodelunfälle

Und die Einsätze im Minutentakt gingen im Anschluss weiter: Gegen 12.35 Uhr wurden die Rettungskräfte zu einer Rodelbahn im Skigebiet Spieljoch in der Nähe von Fügen im Zillertal gerufen. Dort war eine 31-jährige Deutsche mit ihrem Schlitten über den Rand der Bahn hinaus geraten und anschließend rund zehn Meter über steiles Waldgelände abgestürzt. Die schwer verletzte Frau konnte noch selbst einen Notruf absetzen. Pistenrettung und ein Hubschrauber waren im Einsatz. Anschließend wurde die Deutsche laut Polizei in die Klinik nach Schwaz geflogen.

Gegen 13.25 Uhr rodelte eine 22-jährige Chinesin auf einer Rodelbahn am Gaislachkogel in der Nähe von Sölden von der Mittelstation Richtung Tal. Aus noch ungeklärter Ursache verlor die junge Frau die Kontrolle über ihren Schlitten und krachte gegen eine hölzerne Bande am Streckenrand. Dabei verletzte sie sich schwer am linken Sprunggelenk. Die Frau wurde nach einer Erstversorgung vom Rettungsdienst ins Krankenhaus nach Zams gebracht.

Unfall auf Rennstrecke – Frau schwer verletzt

Nur fünf Minuten später waren die Retter im Raum Sölden erneut gefordert: Ein bislang unbekannter Skifahrer war gegen 13.30 Uhr auf einer Rennstrecke (BMW-Riesentorlaufstrecke) unterwegs, als er stürzte, gegen einen Fangzaun krachte und diesen durch den Sturz auf die daneben liegende schwarze Piste Nr. 14 zog. Genau in diesem Moment war dort eine 54-jährige Österreicherin mit ihren Skiern unterwegs. Die Frau übersah den Zaun, stürzte und verletzte sich schwer. Sie wurde mit einem Hubschrauber ebenfalls ins Krankenhaus nach Zams geflogen. Der Skifahrer, der auf der Rennstrecke unterwegs war, blieb laut Polizei unverletzt.

Gegen 14.05 Uhr kollidierten am Hintertuxer Gletscher im Zillertal, unterhalb des Spannagelhauses, eine 59-jährige Skifahrerin aus Deutschland und ein bis dato unbekannter Snowboarder. Der Snowboarder rappelte sich im Anschluss auf und erkundigte sich nach dem Gesundheitszustand der Deutschen, die zunächst angab, nicht verletzt worden zu sein. Wenig später bekam sie jedoch immer stärker werdende Schmerzen, weshalb ihr Ehemann die Pistenrettung verständigte. Anschließend wurde die 59-Jährige mit Verletzungen unbestimmten Grades in ein Krankenhaus geflogen. Die Polizei sucht nun den unbekannten Snowboarder.

Skifahrer muss lange reanimiert werden

Endlich ein (vorläufiges) Ende fand die schwarze Serie schließlich gegen 14.45 Uhr im Skigebiet Grubigstein (Bezirk Reutte). Allerdings war dieser Einsatz besonders dramatisch: Aus noch ungeklärter Ursache war ein 40-jähriger deutscher Skifahrer mit einem bis dato unbekannten männlichen Skifahrer zusammengestoßen. Während der Unbekannte flüchtete, entdeckte ein am Unfall unbeteiligter Skifahrer den leblos auf der Piste liegenden Deutschen. Der Zeuge setzte sofort einen Notruf ab und leistete Erste Hilfe. Pistenrettung und ein hinzugezogener Notarzt mussten bei dem Deutschen im Anschluss nach Angaben der Landespolizeidirektion Tirol sogar „eine längere Reanimation“ am Unfallort durchführen. Nach rund einer Stunde stabilisierte sich der Zustand des 40-Jährigen insoweit, dass er transportfähig war. Er wurde vom Notarzthubschrauber C5 in ein Krankenhaus nach Innsbruck geflogen. Die Polizei fahndet nach dem flüchtigen Skifahrer.

mw

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