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Ticker zum Absturz: Zweiter Flugschreiber fehlt weiterhin

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Germanwings, Absturz, Bergung
Am Freitagabend mussten die Rettungskräfte ihre Arbeit unterbrechen. © AFP

Seyne-les-Alpes - Der Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine hatte das Flugzeug wohl mit Vorsatz in die Katastrophe gesteuert. Am Abend wurde die Arbeit der Rettungskräfte unterbrochen. Alle News vom Freitag im Ticker:

Hier geht es zum Ticker vom Samstag.

Die wichtigsten Fakten zum Germanwings-Absturz

> Um 10.53 Uhr am Dienstagvormittag ist der Kontakt zur Germanwings-Maschine mit der Flugnummer 4U 9525 abgerissen.

> Der 24 Jahre alte Airbus A320 war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf, als er im französischen Bergmassiv Trois Evêches abstürzte.

> Am Donnerstag wurde bekannt, dass sich beim Absturz nur der Co-Pilot im Cockpit befand. Der Pilot hatte das Cockpit kurz verlassen. Dann wurde er an der Rückkehr durch den Co-Piloten gehindert, der dann den Absturz absichtlich herbeigeführt haben soll.

> Die Polizei fand in der Düsseldorfer Wohnung des Co-Piloten eine zerrissene Krankschreibung für den Tag des Absturzes.

Germanwings-Absturz: Krisen-Interventions-Team schildert die bewegendsten Momente

+++ 21.14 Uhr: Mit einem Gottesdienst und einem staatlichen Trauerakt im Kölner Dom wollen Politik und Kirche am 17. April der Opfer des Flugzeugabsturzes in Frankreich gedenken. Das bestätigte NRW-Regierungssprecher Thomas Breustedt am Freitagabend in Düsseldorf. Erwartet werden neben Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch Vertreter aus Frankreich, Spanien und anderen Ländern, aus denen die Opfer der Flugkatastrophe stammten. Auch für die Bevölkerung werde es die Möglichkeit geben, an der Trauerfeier im Dom teilzunehmen. Eine Uhrzeit stehe noch nicht fest.

+++ 20.36 Uhr: Eine Delegation der französischen Gendarmerie ist bei der Polizei in Düsseldorf eingetroffen. Die französischen Beamten dürften in Deutschland keine eigenen Ermittlungen führen, sagte ein Sprecher am Freitag. Es gehe lediglich um einen „intensiven Informationsaustausch“.

+++ 19.58 Uhr: Auch die Allianz von Air France und KLM will als Konsequenz aus dem Absturz der Germanwings-Maschine die ständige Präsenz zweier Crew-Mitglieder in ihren Cockpits sichern. Eine entsprechende Regelung solle so schnell wie möglich umgesetzt werden, hieß es in einer Erklärung vom Freitag. Zur Begründung wurde auf eine Empfehlung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA vom selben Tag verwiesen.

Germanwings-Absturz: Suche nach den Opfern unterbrochen

+++ 19.29 Uhr: In den französischen Alpen ist die Suche nach Opfern des Germanwings-Absturzes am Freitagabend für die Nacht unterbrochen worden. Mit der Dämmerung kehrten die Hubschrauber mit den Einsatzkräften zurück. Spezialeinsatzkräfte sollen erneut über Nacht die Absturzstelle sichern. Rechtsmediziner arbeiten bereits an der Identifizierung der Leichen, die schon ins Tal gebracht wurden. Am Samstag soll die Bergungsaktion fortgesetzt werden. Noch immer wird unter Hochdruck nach dem zweiten Flugschreiber der A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings gesucht. Er könnte weitere Erkenntnisse zum Geschehen im Cockpit vor dem Absturz liefern.

+++ 18.45 Uhr: Die Lufthansa bietet den Hinterbliebenen von Opfern des Absturzes der Germanwings-Maschine vom Dienstag eine Überbrückungshilfe von bis zu 50.000 Euro an. Eine Germanwings-Sprecherin bestätigte am Freitagabend einen entsprechenden Bericht des Berliner "Tagesspiegel". Den Angaben der Sprecherin zufolge wird den Hinterbliebenen das Geld unabhängig von möglichen weitergehenden Ansprüchen als Ersthilfe angeboten. Dieser Betrag müsse auch auf jeden Fall nicht zurückgezahlt werden. Nach Einschätzung von Luftfahrtexperten könnten auf den Konzern deutlich höhere Entschädigungsansprüche zukommen.

Nach Germanwings-Absturz: Somalia kondoliert zuerst

+++ 18.27 Uhr: Nach dem Absturz des Germanwings-Fluges hat es nach Worten des deutschen UN-Botschafters Harald Braun auch innerhalb der Vereinten Nationen „überwältigendes Mitgefühl“ gegeben. „Das erste Kondolenzschreiben kam aus Somalia. Die Anteilnahme aus einem Staat, der selbst so leidgeprüft ist, hat mich sehr bewegt“, sagte Braun

+++ 18.16 Uhr: Nach Auffassung des Internationalen Luftfahrtverbandes (IATA) sollten die Ermittlungen zu dem Germanwings-Absturz in Frankreich zunächst abgeschlossen werden, bevor konkrete Sicherheitsmaßnahmen beschlossen werden. "Es ist zwingend, dass die Untersuchung komplett abgeschlossen wird, um die Maßnahmen zu bestimmen, die verhindern können, dass sich so eine Tragödie wiederholt", erklärte die IATA am Freitag in Genf. Die von zahlreichen Fluggesellschaften bereits beschlossene Zwei-Personen-Regelung im Cockpit sei "charakteristisch für das entschlossene Handeln einer Industrie, die Sicherheit an erster Stelle der Prioritätenliste sehe", erklärte der Verband weiter. Die deutschen Fluggesellschaften hatten sich zuvor auf die Einführung der Zwei-Personen-Regelung geeinigt.

+++ 17.46 Uhr: Auf einer Pressekonferenz schildert das Krisen-Interventions-Team die bewegenden Szenen an der Absturzstelle des Germanwings-Fluges 4U9525 und wie sie die Angehörigen unterstützt haben. Hier geht es zum Video!

+++ 17.35 Uhr: Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine treten bei der Fluggesellschaft kaum mehr Passagiere von ihren Flügen zurück als sonst. Die Zahl der Stornierungen sei nicht signifikant gestiegen, teilte ein Germanwings-Sprecher am Freitag auf Anfrage mit. Das Unternehmen bietet seit dem Unglück eine „großzügige Kulanzregelung“ für Kunden an, die erst einmal nicht mehr fliegen wollen.  Auch Air Berlin, Condor, Lufthansa und TuiFly verzeichnen nach dem Absturz des Fluges 4U 9525 nicht mehr Stornierungen, wie das Handelsblatt (Online-Ausgabe) berichtet. Allerdings seien die Nachfragen besorgter Fluggäste gestiegen. Normalerweise ist Angst - rein rechtlich gesehen - kein Grund, um einen gebuchten Flug kostenlos stornieren zu können.

Schreckliche Details der Bergungsarbeiten

+++ 17.20 Uhr: Es sind grausige Details, welche die Rettungskräfte, die am Absturzort der Germanwings-Maschine arbeiten, beschreiben: "Wir haben bisher keinen einzigen intakten Körper geborgen", sagte Kriminaltechniker Patrick Touron. Man habe bisher 400 Leichenteile gefunden. Mit den DNA-Proben der Angehörigen habe es auch schon einige Übereinstimmungen gegeben.

Germanwings: Co-Pilot reichte Krankschreibung nicht ein

+++ 17.05 Uhr: Germanwings hat eine Stellungnahme zu der von Polizisten gefundenen zerrissenen Krankschreibung des Co-Piloten veröffentlicht. Demnach lag von Andreas L. keine Krankschreibung für den Tag, an dem das Flugzeug abstürzte, vor. Wie andere Arbeitgeber auch, habe Germanwings von der Krankschreibung nichts erfahren können, wenn der Angestellte diese nicht eingereicht habe, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

+++ 16.45 Uhr: Der

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Der Gedenkstein in Le Vernet für die 150 Opfer des Germanwings-Absturzes. © AFP

Absturz des Germanwings-Fliegers ist nicht einmal eine Woche her, doch das erste Mahnmal in der Nähe des Absturzortes wurde bereist eingerichtet. In Le Vernet, das am nächsten zum Unglücksort liegt, hat die Regionalregierung einen Gedenkstein aufstellen lassen. Darauf steht in Französisch, Deutsch, Spanisch und Englisch: "In Erinnerung an die Opfer des Flugzeugunglücks vom 24. März 2015." Davor haben Trauernde ein Blumenmeer ausgebreitet. Auch am eigentlichen Absturzort in den Bergen könnte ein Gedenkort entstehen. Es solle einen "sichtbaren Punkt" geben, an dem die Familien sich ihren Angehörigen nahe fühlen, sagte der Bürgermeister von Seyne-les-Alpes, das auch in der Nähe des Absturzortes liegt, Francis Hermitte. "Aber die Familien müssen einverstanden sein", fügte er hinzu.

Joachim Gauck tröstet Hinterbliebene

+++ 16.11 Uhr: Bundespräsident Joachim Gauck hat bei der Trauerfeier für die Opfer des Germanwings-Absturzes in Haltern am See teilgenommen. Mit viel Einfühlungsvermögen spendete er Trost und sagte: "Wenn wir alle zueinander stehen, entsteht so etwas wie ein Band des Mitleidens und des Mittrauerns.“ 16 Schüler und zwei Lehrer des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern starben bei dem Unglück.

+++ 15.34 Uhr: Diese Anfrage konnte Fußball-Profi Mats Hummels nicht ablehnen: Ein Schüler des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern am See bat den Weltmeister über Facebook, sein nächstes Tor seiner Spanischlehrerin zu widmen - sie starb beim Absturz des Germanwings-Fliegers in Frankreich. Der BVB-Spieler sagte am Freitag zu: "Mache ich! Mein Beileid..."

Satire-Sendungen setzen wegen Absturz aus

+++ 14.56 Uhr: Deutsche Fernsehmacher reagieren auf den Germanwings-Absturz: Mehrere Sendungen wie Jan Böhmermanns "Neo Magazine Royale" gestern Abend sind aus Rücksichtnahme für die Opfer schon ausgefallen. Heute Abend setzt auch die "heute-show" aus. Moderator Oliver Welke sagte, dass ein satirischer Wochenrückblick auf diese Woche nicht angebracht sei.

+++ 14.31 Uhr: Wer vor Kurzem in London war, kennt vielleicht diese Germanwings-Werbeanzeige auf Plakaten und digitalen Werbewänden: "Get ready to be surprised" steht darauf (auf deutsch: "Machen Sie sich bereit, überrascht zu werden"). Angesichts des für die Passagiere völlig unvorhersehbaren Absturzes in den französischen Alpen erscheint dieser eigentlich unschuldige Slogan nun geschmacklos. Germanwings reagierte sofort und ließ die Anzeige entfernen. Lediglich zwei der insgesamt 17 Plakate hängen noch in London, sollen aber im Laufe des Tages entfernt werden.

Zwei-Personen-Regel im Cockpit beschlossen

+++ 14.03 Uhr: Am Donnerstagabend wurde es angekündigt, nun ist es beschlossen: Die deutschen Fluggesellschaften führen die Zwei-Personen-Regel im Cockpit ein - zunächst allerdings nur vorläufig. Das teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Freitag mit. Demnach müssen nun immer mindestens zwei autorisierte Crewmitglieder im Cockpit sein. Ein Absturz wie der der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen soll so nicht mehr möglich sein. Eine entsprechende gesetzliche Zwei-Personen-Regelung wird bereits diskutiert.

+++ 13.30 Uhr: Drei Mitarbeiter des Krisen-Interventions-Teams München sind heute vom Absturzort zurückgekehrt. Dort kümmerten sie sich um die Angehörigen der Absturzopfer des Germanwings-Fluges. Bei der Pressekonferenz am Münchner Flughafen, die vor kurzem zu Ende ging, erzählten sie, wie sich die Hinterbliebenen auf der Aussichtsplattform vor dem Bergmassiv von ihren Lieben verabschiedeten und Blumen ablegten. Gerührt waren die Münchner Helfer von der Anteilnahme der Menschen aus den umliegenden Orten. Ein Beispiel: Ein Deutschlehrer aus einer der Schulen half beim Übersetzen ins Französische (siehe Video oben).

Ermittler: Co-Pilot war am Unglückstag krankgeschrieben

+++ 12.45 Uhr: Neue Erkenntnis der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft: Bei den aus der Düsseldorfer Wohnung des Co-Piloten beschlagnahmten Unterlagen fanden die Polizisten eine zerrissene Krankschreibung –sie umfasste auch den Dienstag, an dem die Germanwings-Maschine abstürzte.

+++ 12.20 Uhr: Vor dem Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen haben die meisten Fluggäste wahrscheinlich gar nicht darüber nachgedacht: Bei jedem Flug liegt ihr Leben in den Händen der Piloten. Der nach bisherigen Ermittlungsstand absichtlich vom Co-Piloten herbeigeführte Absturz ist deswegen auch ein Vertrauensbruch - und leider auch kein Einzelfall. Zwischen 2002 und 2012 gab es acht vergleichbare Fälle.

+++ 11.44 Uhr: Die Hinterbliebenen der deutschen Absturzopfer aus dem Germanwings-Flieger sind in der Nacht auf Freitag wieder in Deutschland gelandet. 50 Angehörige waren am Donnerstagmorgen zur Unglücksstelle geflogen begleitet von einem 20-köpfigen Betreuerteam. Seit Mittwoch vor Ort waren drei Mitarbeiter des Krisen-Interventions-Teams München (KIT München). Sie sind auch wieder zurückgekehrt.

+++ 11.00 Uhr: Nach derzeitigem Ermittlungsstand zum Germanwings-Absturz hat der Co-Pilot Andreas L. (27) die Katastrophe absichtlich ausgelöst. Ein mögliches Motiv: Er soll psychische Probleme gehabt haben. Das geht offenbar aus seiner Krankenakte hervor. Demnach soll in der Akte ein Vermerk gestanden haben, dass er regelmäßig untersucht werden müsse. Die Ermittler gehen außerdem davon aus, dass Andreas L. eine Lebenskrise gehabt haben soll.

Nach dem Absturz: Rührende Rede eines Germanwings-Piloten

+++ 10.05 Uhr: Viele Flugpassagiere sind nach dem Germanwings-Absturz verunsichert und gehen mit einem flauen Gefühl an Bord. Wie man einfühlsam mit diesen Ängsten umgeht, zeigte nun ein Germanwings-Pilot auf einem Flug von Hamburg nach Köln. Eine Passagierin berichtete auf Facebook, wie der Pilot vor dem Start in die Kabine ging und offen über die Situation sprach und darüber, dass er Familie habe und alles dafür tun werde, um am Abend wieder bei ihr zu sein. Das wirkte: Die Passagiere applaudierten und waren erleichtert, dass jemand ihre Ängste ernst nahm.

+++ 09.25 Uhr: Nach dem Absturz des Germanwings-Airbus wird auch die lettische Fluggesellschaft Air Baltic eine Zwei-Personen-Regel im Cockpit einführen. Künftig darf kein Pilot während des Fluges mehr allein im Cockpit sein, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag im lettischen Fernsehen. „Wenn einer der Piloten die Kabine verlässt, wird einer der Flugbegleiter ins Cockpit gehen.“ Die Airline will die Regel unverzüglich umsetzen, kündigte der Sprecher an. Air Baltic ist die größte Fluggesellschaft in den baltischen Staaten. Geleitet wird das Staatsunternehmen von dem Deutschen Martin Gauss. Bei der tschechischen Fluglinie Czech Airlines (CSA) gilt die Regel, dass sich mindestens zwei Crewmitglieder im Cockpit aufhalten müssen, übrigens schon seit mehr als zehn Jahren.

+++ 08.43 Uhr: Drei Tage nach dem Flugzeugabsturz über Frankreich besucht Bundespräsident Joachim Gauck nach dpa-Informationen die besonders vom Unglück betroffene westfälische Gemeinde Haltern am See. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus sicherer Quelle in Berlin erfuhr, wird das Staatsoberhaupt gegen 10.00 Uhr in der Stadt am Rande des Ruhrgebietes erwartet, um mit den Bürgern zu trauern und seine Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Er wird nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) begleitet.

Bisher kein entscheidendes Indiz für Motive des Co-Piloten

+++ 08.11 Uhr: Bei der Suche nach den Motiven für den vom Co-Piloten ausgelösten Absturz der Germanwings-Maschine gibt es laut Polizei bislang noch kein entscheidendes Indiz. Bei der Durchsuchung der Düsseldorfer Wohnung von Andreas L. seien "diverse Gegenstände und Papiere" beschlagnahmt worden, die nun ausgewertet werden müssten, sagte ein Sprecher der Polizei Düsseldorf am Freitag. Ob das letztlich den Beweis für die Hintergründe des Flugzeugabsturzes erbringen werde, "muss sich zeigen". Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf, die in Deutschland die Ermittlungen in dem Fall führt, hatte bereits erklärt, die Auswertung der Beweismittel werde einige Zeit in Anspruch nehmen.

+++ 07.37 Uhr: Die Bergungsarbeiten am Ort des Airbus-Wracks in den französischen Alpen sind in den vierten Tag gegangen. Die ersten Hubschrauber starteten am Morgen bei wolkenfreiem Himmel in Richtung Tête de l'Estrop - hinter diesem Gipfel war die Maschine der Lufthansa-Tochter Germanwings am Dienstag zerschellt. Die Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte gilt besonders der Suche nach dem zweiten Flugschreiber, der weitere Erkenntnisse zum Geschehen im Cockpit vor dem Absturz liefern könnte.

+++ 06.46 Uhr: Mit der französischen Air France denkt eine der führenden Linien-Fluggesellschaften als Konsequenz aus dem Absturz der Germanwings-Maschine über die Besetzung in ihren Cockpits nach. Air France verfolge aufmerksam Entwicklung und Ergebnisse der juristischen und technischen Untersuchungen nach dem Unfall, heißt es in einer der dpa vorliegenden Erklärung der Fluggesellschaft. Die Frage der Anwesenheit einer zweiten Person im Cockpit sei ein wichtiges Thema. Am Donnerstag hatten erste Fluggesellschaften Konsequenzen aus dem Absturz angekündigt (siehe unten: 04.58 Uhr).

Auch Freundin von Jürgen Drews' Tochter saß im Unglücksflieger

+++ 05.31 Uhr: Von dem Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen ist indirekt auch Schlagersänger Jürgen Drews betroffen. „Ein Mädchen aus dem Freundeskreis meiner Tochter Joelina saß in der Germanwings-Maschine und ist verunglückt“, sagte er der in Hannover erscheinenden „Neuen Presse“ (Freitag). „Plötzlich sind solche Tragödien ganz nah, spielen sich nicht mehr irgendwo in Malaysia ab.“ Drews lebt mit seiner Familie rund zehn Kilometer von Haltern am See entfernt. „Ich bin die Strecke schon unendlich oft geflogen“, sagte Drews der Zeitung. „Da bekommt man wirklich Gänsehaut.“

+++ 05.15 Uhr: In Haltern lädt das Joseph-König-Gymnasium am Freitag zu zwei Trauerfeiern, um der beim Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Schüler und Lehrerinnen zu gedenken. Bei beiden Feiern ist die Öffentlichkeit nicht zugelassen. Bei der Katastrophe in den südfranzösischen Bergen waren 16 Jungen und Mädchen sowie 2 Lehrerinnen des Gymnasiums ums Leben gekommen.

+++ 05.08 Uhr: Am Absturzort in den französischen Alpen geht am Freitag die Bergung der Opfer weiter. Über Nacht wurde die Suche eingestellt. Am Freitag soll unter Hochdruck nach dem zweiten Flugschreiber der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings gesucht werden. Er könnte weitere Erkenntnisse zum Geschehen im Cockpit vor dem Absturz liefern.

Airlines ziehen Konsequenzen nach Absturz - neue Regelung

+++ 04.58 Uhr: Nach

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Das Bild zeigt das Cockpit eines Airbus A320. Die Germanwings-Maschine, die in Frankreich abgestürzt ist, war ein Flugzeug diesen Typs. © dpa

dem Schock über die bisherigen Erkenntnisse zum Absturz der Germanwings-Maschine ziehen die größten deutschen Fluggesellschaften Konsequenzen. Sie wollen die Zwei-Personen-Regel im Cockpit einführen. Künftig solle sich kein Pilot während des Fluges mehr allein im Cockpit aufhalten dürfen, sagte Matthias von Randow, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend. An diesem Freitag solle die neue Zwei-Personen-Regelung mit dem Luftfahrt-Bundesamt besprochen werden, kündigte er an. Die Airlines wollen das neue Vorgehen demnach unverzüglich umsetzen. Dies kündigten etwa Air Berlin und Condor an.

Die Regelung werde zunächst nur vorläufig eingeführt. Dies hätten die betroffenen Gesellschaften auch kommuniziert, sagte von Randow am Donnerstag in der ZDF-Sendung „maybrit illner“. In der Luftfahrt-Sicherheit seien „Schnellschüsse das Falscheste, was man machen kann“. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagte am Abend in den ARD-„Tagesthemen“, man habe sich mit allen anderen großen deutschen Airlines entschieden am Freitag mit den Behörden zu überlegen, „ob es kurzfristig Maßnahmen geben kann, die die Sicherheit noch weiter erhöhen“. Neben deutschen Airlines kündigten auch Fluggesellschaften wie Easyjet, Norwegian und Air Canada an, dieses auch „Vier-Augen-Prinzip“ genannte Vorgehen im Cockpit einzuführen.

+++ 02.36 Uhr: Das Aufstellen von Kerzen nach einem schlimmen Unglück wie dem Germanwings-Absturz spendet Menschen nach Ansicht eines Theologen in scheinbar ausweglosen Situationen Trost. „In dem Moment, in dem man sich fragt: Was soll ich tun, wenn ich nichts mehr machen kann? Dann entzünden Menschen Kerzen“, sagte Kristian Fechtner von der Uni Mainz der Deutschen Presse-Agentur. Mit dem Entzünden einer Kerze werde eine Person erneut gegenwärtig. „Mit der Kerze wird ein Leben noch einmal präsent“, sagte Fechtner. Fechtner ist Professor für praktische Theologie.

Germanwings-Pilot wollte Tür zum Cockpit mit Axt öffnen

+++ 01.16 Uhr: Der ausgesperrte Pilot der verunglückten Germanwings-Maschine hat einem Bericht zufolge offenbar wenige Minuten vor dem Aufprall noch versucht, die Tür zum Cockpit mit einer Axt zu öffnen. Wie die "Bild"-Zeitung vom Freitag unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete, nutzte er dafür eine an Bord befindliche Notfall-Axt, um in das geschlossene Cockpit zurückzugelangen. Sein Ziel sei es gewesen, den Sinkflug zu stoppen, berichtete die Zeitung.

"Zu der Sicherheitsausrüstung eines A320 gehört auch eine Axt", sagte eine Germanwings-Sprecherin der Zeitung. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA waren die Cockpit-Türen in Flugzeugen massiv verstärkt und mit einem Code versehen worden, um unbefugtes Personal fernzuhalten. Bis dahin war es möglich, die Türen im Notfall mit der Axt einzuschlagen.

Germanwings-Chef: "Wir sind alle unter vollkommenem Schock"

+++ 00.30 Uhr: Bei Germanwings herrscht nach dem vermutlich vorsätzlich durch den Copiloten herbeigeführten Absturz Fassungslosigkeit und Entsetzen. „Wir sind alle unter vollkommenem Schock“, sagte Germanwings-Chef Thomas Winkelmann am Donnerstagabend im ZDF-„heute journal“ und fügte hinzu: „Wir haben hier eine Tat, die wir uns so nicht haben vorstellen können.“ Die Tat sei „völlig unerklärlich“. Man werde alles tun, damit ein solches Ereignis niemals wieder vorkommen werde.

Mit Blick auf die Forderung nach der Verschärfung von Cockpit-Regeln, sagte Winkelmann: „Mir stellt sich die Frage, wenn ein Mensch mit solcher Energie einen kriminellen Akt begehen will, ob das dann zu verhindern ist, wenn beispielsweise eine Flugbegleiterin oder ein Flugbegleiter im Cockpit ist.“

+++ 00.03 Uhr: Vor dem Hintergrund des Dramas um die in Frankreich abgestürzte Germanwings-Maschine hat die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) regelmäßige medizinische Spezialtests von Piloten gefordert. Diese Untersuchungen müssten sowohl die psychische als auch die körperliche Fitness der Piloten prüfen, erklärte die UN-Organisation am Donnerstag. Sollten die Testergebnisse Anlass zur Sorge geben, müssten auch neuropsychologische Untersuchungen in Erwägung gezogen werden, erklärte die ICAO.

Germanwings-Absturz: Bilder vom Unglücksort, Trauer weltweit

Alle Nachrichten, Entwicklungen und Hintergründe zum Germanwings-Absturz lesen Sie in unserem Ticker vom Donnerstag.

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