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Rom - Kann das rätselhafte Verschwinden der 15-jährigen Emanuela Orlandi vor 29 Jahren doch noch aufgeklärt werden? Die Behörden wollen nun das Grab eines berüchtigten Mafia-Bosses öffnen, um Spuren nachzugehen.
Bald könnte Licht in einen der rätselhaftesten Kriminalfälle in der jüngeren Geschichte Italiens und des Vatikans kommen: Die römische Staatsanwaltschaft hat entschieden, das Grab eines berüchtigten Mafia-Bosses öffnen zu lassen, wie die Turiner “La Stampa“ am Mittwoch berichtete. Damit könnte das Verschwinden der 15-jährigen Emanuela Orlandi vor 29 Jahren vielleicht doch noch aufgeklärt werden. Es gab immer wieder Gerüchte, die Tochter eines Vatikan-Angestellten sei damals ermordet und mit dem “Renatino“ genannten Mafioso Enrico De Pedis zusammen beigesetzt worden.
Nach jahrelangem juristischen Hin und Her soll jetzt bis Ende Mai das Grab des Chefs der römischen “Magliana-Bande“ in der Basilika Sant'Apollinaire geöffnet und der Sarg auf einen Friedhof überführt werden. Dies sei von den Ermittlungen durchgesickert, berichteten Medien. Dabei werde es wahrscheinlich einige pathologische Kontrollen geben, hieß es. Einzelheiten müssten noch mit dem Vatikan abgestimmt werden. Der Heilige Stuhl hatte zuvor bekräftigt, mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten, um das Schicksal Orlandis zu klären. Die damals 15-Jährige soll am 22. Juni 1983 entführt und ermordet worden sein.
Der Vatikan hatte sich kürzlich bereiterklärt, das Grab des 1990 erschossenen Mafia-Bosses zu öffnen. Dieser wird immer wieder im Zusammenhang mit dem Fall Orlandi genannt. Der Kirchenstaat hatte die Bestattung des Mannes in der Basilika erlaubt, obwohl dies über Jahrhunderte hinweg nur Kardinälen und anderen hohen Kirchenmännern vorbehalten gewesen war.
Bereits 2008 hatte De Pedis' ehemalige Freundin ausgesagt, die Drahtzieher der Entführung säßen “im Vatikan“. Sie nannte damals den früheren Leiter der Vatikanbank, Erzbischof Paul Marcinkus, der 2006 gestorben war. Der Vatikan wies die Anschuldigungen seinerzeit als “infam und unbegründet“ zurück. 2011 behauptete dann ein früheres Mitglied der Magliana-Bande, Emanuela sei gekidnappt worden. Die Vatikanbank sollte nach seinen Worten gezwungen werden, Geld zurückzugeben, das der Mafia-Boss und seine Komplizen bei ihr investiert hätten. De Pedis habe das Geld dann aber abgeschrieben.
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