Vater niedergeschlagen, Sohn ertrunken
Tragödie in Tirol: Weitere Details bekannt
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Tirol - In Folge eines skrupellosen Raubüberfalls am 28. August auf einen 37-jährigen Mann kam dessen sechsjähriger Sohn ums Leben. Die Tiroler Kriminalpolizei ermittelt.
Update, Dienstag (30. August) - Junge litt an Syngap-Syndrom
Wie die Bild-Zeitung berichtet, litt der Sechsjährige an einem seltenen Gendefekt, dem sogenannten Syngap-Syndrom. Mit seiner Krankheit soll er der erste in Österreich bekannte Fall gewesen sein. Aufgrund des Defekts habe der Junge nachts oft nicht schlafen können. Immer wenn das der Fall war, habe der Vater nächtliche Ausflüge mit ihm unternommen. So auch in der Nacht auf Sonntag, als er brutal von hinten niedergeschlagen wurde.
Syngap-Syndrom
Das Syngap-Syndrom ist ein seltener Gendefekt, der die motorische und geistige Entwicklung von betroffenen Kindern deutlich verlangsamt. Neben einer starken Beeinträchtigung der Feinmotorik zeigen sich die Auswirkungen der Erkrankung auch in lebenslangen Koordinations- und Entwicklungsstörungen. Das Syngap-Syndrom ist extrem selten und nur bei etwa ein bis zwei Prozent der Menschen mit geistiger Behinderung die Ursache der Erkrankung.
Update, Montag (29. August) - Obduktion des 6-jährigen Kindes
Am Montag wurde im Institut für gerichtliche Medizin der Universität Innsbruck die Obduktion des 6-jährigen Kindes durchgeführt. Dabei wurde als Todesursache ein Ertrinken festgestellt. Hinweise auf eine vorhergehende Gewalteinwirkung fanden sich nicht. Eine Befragung des Vaters des 6-Jährigen war bisher noch nicht möglich. Die Absuche des unmittelbaren und erweiterten Tatortbereiches verlief negativ.
Ersuchen um Hinweise
Die Bevölkerung wird noch einmal ersucht, verdächtige Wahrnehmungen zu dem Fall an das Landeskriminalamt Tirol (Tel. 059133/703333) zu melden. Bearbeitende Dienststelle: LKA Tirol, Rückfragen für Presse: Oberst Katja Tersch, Tel.: 059133 / 70 3000
Erstmeldung - Kind (†6) ertrinkt in Kitzbühler Ache
Pressemitteilung im Wortlaut:
Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte der 37-jährige Mann gegen 4 Uhr mit seinem sechsjährigen Sohn in einem Kinderbuggy im Bereich der sogenannten Redford-Promenade im Gemeindegebiet von St. Johann zu Fuß unterwegs gewesen sein. Im Bereich des Hauptschulsteges bei der Kitzbühler Ache dürfte sich dann von hinten ein bislang unbekannter Täter angenähert, und dem Mann einen gezielten und wuchtigen Schlag mit einer Flasche auf den Hinterkopf versetzt haben, worauf das Opfer zu Boden sackte und bewusstlos liegenblieb. In Folge dürfte der Täter die Geldtasche und das Mobiltelefon des Mannes an sich genommen und die Flucht in unbekannte Richtung ergriffen haben.
37-jähriger Deutscher bewusstlos geschlagen
Das Opfer wurde – nach wie vor bewusstlos - gegen 5.20 Uhr von einem Passanten aufgefunden, der die Rettung verständigte. Im Rahmen der Hilfeleistung fragte der Mann nach seinem sechsjährigen geistig beeinträchtigten Kind, worauf, da es nicht am Vorfallsort anwesend war, sofort eine Suchaktion unter Beteiligung der Feuerwehr St. Johann, einer Polizei-Diensthundestreife und zahlreichen Polizeistreifen eingeleitet wurde.
Kind tot in der Kitzbühler Ache entdeckt
Gegen 06.20 Uhr konnte der Junge in einiger Entfernung in der Kitzbühler Ache tot aufgefunden werden. Das Kind dürfte selbständig aus dem Kinderwagen gestiegen und unbeabsichtigt in die Kitzbühler Ache gestürzt sein, wo er abgetrieben und ca. 600 Meter flussabwärts nur noch tot geborgen werden konnte. Derzeit gibt es keine Anzeichen von äußerer Gewalteinwirkung. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion des Kindes angeordnet.
Im Rahmen der Tatortarbeit konnten das Mobiltelefon sowie die Geldtasche in unmittelbarer Tatortnähe gefunden werden. Der Mann wurde durch den Überfall unbestimmten Grades verletzt und befindet sich derzeit im Bezirkskrankenhaus St. Johann in stationärer Behandlung.
Bei den Opfern handelt es sich um einen deutschen Staatsangehörigen (Vater) und einen österreichischen Staatsangehörigen (Sohn), aus dem Bezirk Kitzbühel.
Pressemitteilung Landespolizeidirektion Tirol