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Bessere Ernte, weniger bücken: Hochbeete bieten einige Vorteile

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Von: Andrea Schmiedl

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Mann gießt die Pflanzen in einem Hochbeet
In einem Hochbeet lässt sich deutlich mehr Gemüse ernten als auf ebenerdigen Flächen - und die Pflanzen wachsen schneller. © picture alliance/dpa | Daniel Karmann

In vielen Gärten sieht man sie stehen - Hochbeete haben Konjunktur. Immer mehr Hobbygärtner entscheiden sich dafür, weil ihnen das Arbeiten am Boden zu mühsam ist. Ein Hochbeet hat aber auch andere Vorteile.

Handelt es sich bei den beliebten und mittlerweile weit verbreiteten Hochbeeten um eine reine Modeerscheinung oder stellt ein solches Beet eine sinnvolle Bereicherung für den Hobbygärtner dar?

In einem Hochbeet lässt sich deutlich mehr Gemüse ernten als auf ebenerdigen Flächen, und die Pflanzen wachsen schneller, weil sich der Boden schneller erwärmt. Außerdem macht ein Hochbeet unabhängig von der jeweiligen Bodenqualität.

Wer also auf schlechten Böden, sehr steinigem Untergrund oder anstehenden Grundwasserstand gärtnert, für den kann die Anlage eines Hochbeetes die Lösung sein.

Hochbeet - so wird es richtig befüllt

Ob aus Holz, Stein oder Metall - das Material des Hochbeets hat kaum Einfluss auf den Ertrag. Wichtiger ist da die Höhe, denn sie sollte auf jeden Fall ausreichen, um mehrere Schichten einzufüllen. 

Die richtige Befüllung ist beim Hochbeet essenziell. Für die tieferen Schichten eignet sich (sandiger) Gartenboden oder Schotter, der mit einem Vlies abgedeckt wird – das ist viel sinnvoller als die oft beschriebenen, viel zu nährstoffreichen Aufschichtungen aus Gartenabfällen und Kompost.

Denn das Überangebot von Nährstoffen sorgt für ein „Superwachstum“, das auch dazu führt, dass im Gemüse ein entsprechendes Überangebot zu finden ist. Am problematischsten dabei ist das Zuviel an Nitrat. Auch nimmt dadurch teilweise die Anfälligkeit gegenüber Pilzkrankheiten und Blattläusen zu.

Für die Kultur der Pflanzen bringt man dann in den obersten 20-30 Zentimetern am besten eine torffreie Spezialerde auf, die auf die Bedürfnisse von Gemüse abgestimmt ist. Damit schafft man Verhältnisse, wie sie auch im gewachsenen Boden herrschen. 

Zur Düngung im Frühjahr verwendet man rund drei Liter Kompost auf einen Quadratmeter Boden. Dies reicht für die Grundnährstoffversorgung der Kulturen aus. Man muss auch nicht ständig wieder neuen Boden nachfüllen, weil sich die organische Masse im Untergrund des Hochbeetes zersetzt und zusammenfällt.

Optimale Nutzung über das ganze Jahr

Um optimale Erträge zu bekommen, solltet Ihr nicht einfach drauflos pflanzen, sondern das Hochbeet in Reihen aufteilen. Bei den kürzeren Querreihen passen mehr Gemüsesorten ins Hochbeet, bei Längsreihen erhöht sich der Ertrag je Sorte. Ein ausreichender Abstand ist vor allem bei Wurzelgemüse wie Karotten, Pastinaken oder Rote Bete wichtig.

Wer oft und viel ernten möchte, steckt als erstes die Position der sommerlichen Fruchtgemüsearten wie Tomate, Gurke und Paprika mit einem Stab ab, auch wenn sie erst ab Mitte Mai ins Beet kommen. Sie brauchen Abstände von circa 50 Zentimetern untereinander. 

Die Experten vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V. haben wertvolle Tipps, wie sich die Fläche im Hochbeet am besten nutzen lässt:

Frühjahr

Schon im März gibt es eine reiche Auswahl an Gewächsen. Sie bleiben teils bis Mai, teils aber auch bis Juli im Beet. Die lange stehenden wie Puffbohnen, Erbsen und Karotten ordnet man so an, dass sie weiter entfernt von den Markierungen für die Sommergemüse stehen. Kresse und Salate sind erntereif bis Mai, sie dürfen also die Positionen der späteren Platzhirsche einnehmen. 

Für Perioden mit frostigen Nächten hält man zur Abdeckung Verfrühungsvlies bereit, in besonders kalten Nächten deckt man auch doppellagig ab. 

Sommer

Während des Sommers durch Ernte entstehende Lücken füllt man von Juni bis September am besten mit Herbstsalaten, wie Endivien, Zuckerhut, Radicchio und Chinakohl, mit Rettichen oder Kohlrabi. 

Wer besonders nährstoffbedürftige Arten wie Kohl, Tomaten oder Kürbis anpflanzt, sollte die Pflanzen spätestens nach dem ersten Jahr der Nutzung mit einem organischen Dünger unterstützen.

Herbst

Unter den kahl werdenden Tomaten sät man auch im Oktober noch Kresse oder Salatrauke ein. Für Frostnächte sollte zum Abdecken wieder Vlies griffbereit sein.

Die 10 wichtigsten Pflegetipps für lange Erntefreuden

Quelle: Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V.

Das Hochbeet vor Schnecken schützen

Obst und Gemüse gedeihen in einem Hochbeet schnell und üppig. Das gefällt allerdings auch Schädlingen wie der Schnecke. Sie fühlt sich in einem Hochbeet besonders wohl - wegen der leckeren Pflanzen und weil sie hier vor ihrem Hauptfeind gut geschützt ist. Der Igel hat keine Chance, die steilen Wände des Hochbeets zu erklimmen. 

Glücklicherweise lassen sich Schnecken mit einer Barriere aus Kupferband relativ einfach fernhalten: Die Vielfraße finden es äußerst unangenehm, über das Metall zu kriechen - und machen deswegen kehrt. Im Fachhandel gibt es den Schnecken-Schutz als selbstklebendes Band, das man von außen am Hochbeet als durchgehende Barriere aufklebt - verblüffend einfach und wirksam.

as/txn/Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V.

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